Colitis ulcerosa

Ülseratif Kolit

Was ist Colitis ulcerosa?

Colitis ulcerosa ist eine Entzündung der die innere Schicht des Dickdarm (Mucosa – Submucosa) betrifft. Im Bereich der entzündlichen Veränderungen treten Geschwüre in der Schleimhaut auf, die die Innenseite des Darms bedecken. Da die Krankheit mit Geschwüren auftritt wird es „Colitis ulcerosa“ genannt. Im Dickdarm (Darm) ist am häufigsten der Rektum und der linke Dickdarm (der letzte Teil des Dickdarms) betroffen. Bei der Colitis ulcerosa sind andere Teile des Verdauungstrakts (z. B. Magen, Dünndarm) nicht betroffen.

Die entzündliche Darmerkrankung ist eine chronische Erkrankung des Verdauungstrakts. Im Verlauf dieser Erkrankung treten je nach Schweregrad der Erkrankung einige Veränderungen der Oberfläche der inneren Schicht des Verdauungstrakts auf. Der Grund für diese Veränderungen ist die Entzündungsreaktion (Entzündung). Diese Entzündungsreaktion tritt häufig auf der inneren Oberfläche des Darms auf und ist durch Geschwüre, Schwellungen, Verletzungen, Blutungen und Irritationen in der Schicht (Mukosa) gekennzeichnet.

Es gibt zwei verschiedene Arten von entzündlichen Darmerkrankungen: Colitis Ulcerosa und Morbus Crohn. Darüber hinaus gibt es eine andere Art entzündliche Darmerkrankung, die nicht genau definiert werden kann und nicht Colitis Ulcerosa oder Morbus Crohn gleicht.

Wie entsteht eine Colitis ulcerosa?

Die genaue Ursache für entzündliche Darmerkrankungen ist nicht vollständig bekannt. In den letzten Jahren wurden jedoch Theorien unterbreitet, die besagen daß es immunologische Erkrankungen sind.

Es ist keine ansteckende Krankheit. Es kann erblich (genetisch) bedingt sein. Zum Beispiel ist bei einem Kind mit Colitis ulcerosa in der Familie die Wahrscheinlichkeit an dieser Krankheit zu erkranken höher als bei Kindern gesunder Familien. Als efektive Umweltfaktoren gelten Rauchen und Alkoholkonsum. Darüber hinaus können Aspirin, Antibiotika und Antibabypillen zu einer weiteren Verschlimmerung der Krankheit führen. Bei der Einnahme dieser Medikamente sollte der Arzt konsultiert werden. Einige Theorien besagten, daß Viren oder Bakterien (mikrobielle) diese immunologischen (Immunsystem) Vorgänge in der Darmwand starten. Infolge dieser Vorgänge wurden Schäden aufgrund der Entzündungen in der Darmschicht nachgewiesen.

Es ist noch nicht geklärt, ob diese Störung im Immunsystem am Ende oder am Anfang eines Faktors auftritt. Es wird nicht akzeptiert, daß die Krankheit als Folge von psychischem Stress oder einer unglücklichen Kindheit ausbricht. Es entsteht nicht aufgrund eines bestimmten Lebensmittels. Colitis ulcerosa ist keine ansteckende Krankheit.

Wer ist von Colitis ulcerosa betroffen?

Obwohl Colitis ulcerosa in jeder Altersgruppe auftreten kann, wird es häufig zwischen 16 und 40 Jahren diagnostiziert. In unserem Land ist die Krankheit nicht weit verbreitet. Es tritt häufiger bei Personen in Nordeuropa und Nordamerika auf. Frauen und Männer sind gleichermaßen betroffen. Es kann familiär (genetisch) bedingt sein.

Colitis ulcerosa ähnelt der Morbus Crohn sehr, einer anderen entzündlichen Darmerkrankung. Manchmal ist es sehr schwer diese zwei Krankheiten auseinander zu halten. Beide Krankheiten tretten hier zu Lande selten auf. In den westlichen Gesellschaften, zum Beispiel in den Vereinigten Staaten, sind etwa 2 Millionen Menschen an Morbus Crohn und Colitis ulcerosa erkrankt.

Ist die Colitis ulcerosa erblich?

Colitis ulcerosa und Morbus Crohn treten in einigen Familien häufiger auf. Bei etwa 20% von erkrankten Patienten sind auch Angehörige ersten Grades betroffen. Bis heute wurde jedoch kein genetischer Faktor bestimmt.

  • Es besteht ein Risiko von bis zu 1-7% bei Kindern mit entzündlicher Darmerkrankung bei einem Elternteil.
  • Es besteht ein Risiko von bis zu 36% bei Kindern mit entzündlicher Darmerkrankung bei beiden Elternteilen.
  • Es besteht ein Risiko von bis zu 2-6% bei Kindern mit entzündlicher Darmerkrankung bei einem Geschwisterteil.
  • Es besteht ein Risiko von 1-5% bei den Eltern mit entzündlicher Darmerkrankung bei einem Kind.

Welche Regionen des Verdauungstrakts beeinflußt Colitis ulcerosa?

Im Gegensatz zu Morbus Crohn, das in jedem Bereich des Verdauungstrakts vom Mund bis zum Anus überall auftreten kann, tritt es nur im Dickdarm auf. Die Krankheit wird je nach Bereich wo es auftritt, anders benannt. Aus diesem Grund werden verschiedene Namen verwendet, die den betroffenen Darmbereich der entzündlichen Darmerkrankung definieren.

Wenn der Dickdarm betroffen ist, wird es Kolitis genannt. Ist der gesamte Dickdarm betroffen, wird es als Pancolitis, ist nur der senkrechte Teil des Dickdarms betroffen, wird es als rechte Colitis und ist nur der letzten Teil des Dickdarms betroffen, wird es als Proktitis bezeichnet. Die Beschwerden des Patienten variieren je nach betroffener Region.

Welche Organe und Gewebe können von der Colitis ulcerosa betroffen sein?

Im Verlauf der Colitis ulcerosa können sich infolge der Erkrankung Probleme im Zusammenhang mit dem Verdauungstrakt entwickeln und es können auch Probleme mit Organen außerhalb des Verdauungstrakts auftreten.

Colitis ulcerosa wird auch nach dem von der Krankheit betroffenen Bereich klassifiziert. Ist nur der Verdauungstrakt betroffen – wird es als lokal (regional) definiert, wenn andere Organe im Körper außer des Darmtrakts oder der gesamte Körper betroffen ist, wird es als systemisch (extraintestinal) definiert.

Auswirkungen der Colitis ulcerosa auf den Verdauungstrakt (regionale Symptome)

Schwere Blutungen durch tiefe Geschwüre, Darmperforation, Dilatation des Darms und Anhalten des Darms (toxischer Megakolon, toxische Dilatation) sind die häufigsten lokalen Komplikationen der Colitis ulcerosa und des Morbus Crohn.

Das schwerwiegendste dieser lokalen Komplikationen ist das toxische Megacolon. Die plötzlichen extreme Blähungen, Fieber, Verstopfung und die Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens sind die Symptome für diese Komplikation. Da die Entzündung die gesamte Dickdarmwand betrifft, wird der Dickdarm dünner und breiter. Es kann jederzeit perforieren. Deshalb kann ein Notoperation notwendig sein.

Auswirkungen der Colitis ulcerosa außer auf den Darm: Systemische Auswirkungen

Extraintestinale Befunde: Infektionen, die durch Entzündungen im Darm entwickeln, betreffen auch die entfernten Organe. Fieber, Gewichtsverlust, Schwäche und Appetitlosigkeit sind die führenden Symptome. Bei einigen Patienten können jedoch Gelenk-, Haut-, Augen- und Lebererkrankungen auftreten.

Gelenkbefunde bei Colitis ulcerosa: Häufig verursacht es eine Entzündung (Gelenkentzündung) in den distalen (End-) Gelenken. Betroffen sind vor allem kleine Gelenke an Fingern, Händen, Füßen, Handgelenken und Knien. Bei einigen Patienten sind der untere Teil der Wirbelsäule und das Becken (das Iliosakralgelenk) betroffen. Die Form, die die Abstände zwischen den Wirbeln der Wirbelsäule betrifft und schwerer auftritt, wird als ankylosierende Spondylitis bezeichnet. Die Gelenkveränderungen sind nicht so ausgeprägt wie bei rheumatoider Arthritis. Andere Gelenkbefunde als die ankylosierende Spondylitis verbessern sich, wenn die Entzündung im Darm behandelt wird.

Hautbefunde bei Colitis ulcerosa: Es können sich Schwellungen unter der Haut entwickeln. Dies sind druckempfindlich rote Knötchen auf der Haut. Diese als Erythema nodosum bezeichnete Befunde befinden sich häufig an den Knöcheln oder unterhalb des Knies.

Piyoderma Gangrenosum: Es ist eine eitrige Hautwunde, die durch tiefe Geschwüre gekennzeichnet ist.

Dies siedelt sich in den gleichen Bereichen an. Der dritte Hautbefund ist ein schmerzhaftes Oberflächengeschwür, genannt Aphthose Stomatitis.  Oft liegt es zwischen Unterlippe und Zahnfleisch, auf beiden Seiten der Zunge und am Zungengrund. Alle drei Hautbefunde verbessern sich mit der Behandlung der Erkrankung im Darm.

Augenbefunde bei Colitis ulcerosa: Einige Patienten leiden an Uveitis, einer schmerzhaften Augenentzündung. Diese verbessert sich, mit der Behandlung der Darmerkrankung.

Leberbefunde bei Colitis ulcerosa: Es können sich Entzündlichen der Leber und der Gallenwege (Inflamation) entwickeln. Entzündungen, die in der Leber beobachtet werden, verbessern sich mit der Behandlung der Darmentzündungen, wohingegen die sklerosierende Cholangitis, die sich auf die Gallengänge auswirkt, nicht bessert. Selten kann Gallengangskrebs auftreten.

Was ist der Unterschied zwischen Colitis ulcerosa und Morbus Crohn?

Morbus Crohn wird oft mit Colitis ulcerosa verwechselt. Es gibt jedoch zwei wichtige Merkmale, die diese beiden Krankheiten unterscheiden.

  1. Während Colitis ulcerosa nur im Dickdarm (Dickdarm und Rektum) zu sehen ist, kann der Morbus Crohn in jeder Region vom Mund bis zum After auftreten.
  2. Bei der Colitis ulcerosa ist nur die oberflächliche Schicht (Mukosa und Submukosa) des Dickdarms (Dickdarm und Rektum) der Patient betroffen, während bei Morbus Crohn nicht nur die oberflächliche Schicht, sondern alle Schichten des Darms betroffen sind.
  3. Diarrhoe und blutiger Stuhl sind bei Colitis ulcerosa die bekanntesten Symptome, wobei bei Morbus Crohn folgende Symptome zu sehen sind:
  • Bauchschmerzen, Fieber, Gewichtsverlust und Schwäche
  • Entwicklung von Fisteln zwischen verschiedenen Organen (Darm – Blase, Uterus, Vagina) und / oder der Haut.
  • Verstopfung von Dünn- und Dickdarm
  • Bildung von Abszessen und / oder entzündlicher Massen (Phlegmone) im Bauchraum
  • Asymmetrische Verteilung der Entzündung im Dickdarm (kann mehr als eine Region gleichzeitig betreffen). Z.B.: Es kann sowohl den Dünndarm als auch den Anus betreffen)
  • Beobachtung von Granulomen (entzündlichen Läsionen) bei Biopsien
  • Entwicklung perianalen Abszessfistel
  • Mangel an Nährstoffen durch Dünndarmerkrankung oder Operation (Malabsorption)

Die obigen Befunde sind im Verlauf der Colitis ulcerosa nicht sehr häufig, was für die Differentialdiagnose wichtig ist. Darüber hinaus kann Morbus Crohn Nierensteine (Harnsäure oder Calciumoxalat), Gallenblasensteine und Amyloidose (Ansammlung von Stärke in Körpergeweben) umfassen. Es ist jedoch nicht immer möglich, zwischen Colitis ulcerosa und Morbus Crohn zu unterscheiden.

Diagnose der Colitis ulcerosa:

Die Diagnose einer Colitis ulcerosa sollte vor allem bei Menschen mit Unterleibsschmerzen und blutigem Durchfall in Betracht gezogen werden. Die Beschwerden, Anzeichen und Symptome des Patienten werden mit einer sorgfältigen körperliche Untersuchung ausgewertet. Die wichtigste Diagnosemethode ist die Beurteilung und Untersuchung des Patienten durch den Arzt. Darüber hinaus sollte Ihr Arzt einige Tests für eine endgültige Diagnose durchführen.

  • Der Stuhl sollte auf einige Bakterien und Amöben (Parasiten) untersucht werden. Weil einige Bakterien wie Shigella und einige Parasiten wie Entamoeba histolityca eine ähnliche Colitis ulcerosa bilden können.
  • Anämie kann aufgrund hoher Werte von weißen Blutkörperchen und der Sedimentation auftreten. Anämie (Hämoglobin – niedrige Anämie) ist auf Blutungen zurückzuführen.  Der hohe Spiegel der weißen Blutkörperchen- und der Sedimentationwerte zeigt den Schweregrad der Entzündung wieder.
  • Wenn die Symptome des Patienten auf eine Colitis ulcerosa hinweisen, muß die Schleimhautschicht des Dickdarms untersucht werden. Mit einer speziellen Vorrichtung am Rektum [flexibler Schlauch (Koloskopie, endoskopische Untersuchung)] kann der Arzt die Schicht, die den Dickdarm und das Rektum bedeckt, direkt sehen und eine Probe (Biopsie) am Ort der Erkrankung nehmen, um sie unter dem Mikroskop zu untersuchen. Mit dieser Untersuchung können andere Faktoren mit ähnlichen Anzeichen und Symptomen bei entzündlichen Darmerkrankungen erkannt werden.
  • Zusätzlich kann der Dickdarm mit Zugabe von Kontrastmittel (Doppelkontrast-Radiographie, Bariumeinlauf) abgebildet werden, wobei die Art und Verbreitung der Erkrankung kontrolliert werden kann. Darüber hinaus kann der Stuhl nach Blut und Amöben untersucht werden und es kann eine andere Diagnose gestellt werden.

Behandlungsmöglichkeit mit Stammzellen

Auf der anderen Seite verlangsamt die Stammzellentherapie das Fortschreiten der Krankheit, indem sie das Abwehrsystem des Körpers stärkt. Da diese Krankheit nicht eindeutig durch eine Störung der Gene verursacht wird, wird der Patient mit Stammzellne behandelt, die nicht defekt sind und in der Regel vom Fötus stammen. Mit der Stärkung des körpereigenen Abwehrsystems beginnt die Entzündung auszuheilen. Gleichzeitig können die vom Patienten gewonnenen Stammzellen appliziert werden, die Erfolgschancen der Behandlung sind jedoch geringer. Auf diese Weise wird das Fortschreiten der Krankheit verlangsamt, es kann vollständig gehemmt oder regressiert werden. Die Erfolgsrate der Behandlung hängt direkt vom Alter und Zustand des Patienten und der Dauer der Erkrankung ab. Wenn die Krankheit sehr fortgeschritten ist, kann mehr als eine Behandlung erforderlich sein.

Wie erhält man Stammzellen?

Stammzellen werden hauptsächlich aus Knochenmark, Fettgewebe und Embryonen gewonnen (es tritt bei der Befruchtung der Eizelle durch die Spermazelle auf). In unserem Zentrum werden keine Knochenmark- oder embryonalen Stammzellen verwendet. Embryonale Stammzellen werden aus ethischen Gründen und aufgrund ihres sehr hohen Variabilitätspotenzials nicht angewendet.

Im OP entnehmen wir mit einer Liposuktionsmethode eine kleine Probenmenge aus dem Fettgewebe des Patienten und zerlegen diese in Laboren des Gesundheitsministerium bis auf die benötigten Stammzellen.

Anwendungsform:

Stammzellen, die aus dem eigenen Gewebe des Patienten stammen, werden entweder systemisch durch Gefäße oder gezielter durch direkte Injektion in die Gewebe oder Organe verabreicht. Bei beiden Methoden ist es möglich, die Behandlung mit minimalen Eingriffen durchzuführen.

Erfolgsraten der Behandlungen

Durch eine gute Test- und Analysephase wird am geeigneten Patienten mit einer geeigneten Behandlungsmethode ein Erfolg von über 90% erreicht.

Wissenschaftliche Studien:

  1. Ismail, A. E., Maher, M. M., Ibrahim, W. A., ASaleh, S., & Makboul, K. (2015). Rolle der autologen Knochenmarkstammzelltransplantation bei der Behandlung von aktiver Colitis ulcerosa. J Stem Cell Res Ther5(313), 2.
  2. Flores, A. I., Gómez-Gómez, G. J., Masedo-González, Á., & Martínez-Montiel, M. P. (2015). Stammzelltherapie bei entzündlichen Darmerkrankungen: Eine vielversprechende therapeutische Strategie? World journal of stem cells7(2), 343.
  3. GREGOIRE, C., Louis, E., BRIQUET, A., LECHANTEUR, C., BAUDOUX, E., GIET, O., … & BARON, F. (2017). Die Rolle von mesenchymalen Stammzellen bei der Behandlung von Colitis ulcerosa und Morbus Crohn The Biology and Therapeutic Application of Mesenchymal Cells, 730-753.

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