MS (Multiple Sklerose)

MS (Multiple Skleroz)

Was ist eine Multiple Sklerose?

Es ist eine Erkrankung des zentralen Nervensystems, die bei jungen Erwachsenen zwischen 20 und 40 Jahren auftreten kann, aber auch Kinder und ältere Menschen betreffen kann. MS (Multiple Sklerose) ist bei jungen Menschen die zweithäufigste Ursache für neurologische Behinderungen nach einem Trauma. Es beginnt normalerweise mit wiederkehrenden Anfällen. Obwohl diese Anfälle mindestens 24 Stunden dauern, können sie im allgemeinen einige Wochen anhalten bzw. spontan oder mit Medikamenten behoben werden. Zu den häufig auftretenden Symptomen und Anzeichen dieser Anfälle gehören verschwommenes Sehen oder Sehverlust, Doppelsehen, Taubheitsgefühl in den Beinen, Schwäche und Ungleichgewicht.

Bei einigen Fällen können die Anfälle nicht ganz ausklingen und es können neurologische Befunde auftreten. In einigen Fällen können neurologische Befunde einen langsamen progressiven Verlauf zeigen.

Angeforderte Tests:

Für die Diagnostik von Multipl Sklerose besteht kein bestimmter Test. Im der Regel werden sie durch die Anamnese des Patienten (neurologische Anamnese), neurologische Untersuchungsergebnisse, kraniale (Gehirn) und spinale MRI-Befunde, in einigen Fällen zerebrospinale Flüssigkeitsbefunde (Wasser aus der Taille) und in einigen Fällen durch elektrophysiologische Tests diagnostiziert. Ganz selten ist für eine Klärung der Diagnostik eine Biopsie erforderlich.

Wie wird Multipl Sklerose behandelt?

Obwohl es derzeit keine endgültige Behandlung für Multiple Sklerose gibt, ist es möglich, die mit den Anfällen verbundenen neurologischen Befunde zu beseitigen, Anfälle zu verhindern, dauerhafte neurologische Befunde und Behinderungen zu verhindern.

Wie werden Anfälle behandelt?

Es wird hauptsächlich eine Steroidbehandlung (Cortison) bei der Beseitigung neurologischer Befunde angewendet. Obwohl es auf viele verschiedene Wege verabreicht werden kann, ist die häufigste Verabreichungsart die intravenöse sequentielle oder intermittierende (pulse) Verabreichung mit hoher Dosis. Meistens führt die Steroidbehandlung zu einer fast vollständigen oder vollständigen Verbesserung.

Gibt es eine Behandlung außer Steroiden (Cortison)?

Eine alternative Behandlung ist die Plasmapherese (Entfernung bestimmter Antikörper aus dem Blutkreislauf durch Plasmafiltration), wenn der Befund trotz Steroidbehandlung keine ausreichende Verbesserung zeigt. Für eine Behandlung mit Plasmapherese muß der Patient in ein Krankenhaus eingeliefert werden, das Blut des Patienen wird mit einem in die Vene oder in die Hauptvene des Arms eingeführten Katheter zu einem Gerät, das der Dialysemaschine ähnlich ist, weitergeleitet und danach wieder dem Körper zugeführt. Somit werden die Antikörper, die zur Erkrankung führen aus dem Körper entfernt.

Wie wird eine langfristige vorbeugende Behandlung bei Multipler Sklerose durchgeführt?

Heutzutage ist man bei der vorbeugenden Behandlung von Multipler Sklerose sehr erfolgreich. Ziel ist es, die Verhinderung einer neurologischen Behinderung. Standardbehandlungen für diesen Zweck sind Interferon Beta (Avonex, Betaferon, Rebif) und Glatirameracetat (Copaxone). Alle diese Medikamente werden bei erneuter Infektion angewendet. Avonex wird einmal wöchentlich intramuskulär, Betaferon in Abstand von 1 Tag und Rebif 3 Tage pro Woche subkutan verabreicht. Copaxone wird auch täglich durch subkutane Injektion verabreicht. Obwohl die Notwendigkeit häufiger Injektionen ein wenig lästig ist, gelten die vier Medikamente bei der Behandlung sehr langfristig als extrem sicher. Sie verhindern Anfälle bei 30-40% der Patienten und reduzieren die Häufigkeit und Schwere der Anfälle in einer weiteren Gruppe von 30%. Sie können aber auch bei einer Gruppe von Patienten unwirksam sein. In diesem Fall kommt eine Behandlung der sekundären Ebene in Frage.

Behandlungsmöglichkeit mit Stammzellen

Man kann nicht sagen, daß bei der Stammzelltherapie kdie Krankheit vollständig behoben wird. Jedoch neben die bei MS gebildeten Plaques ab und dies wird auch durch MR-Bilder sichtbar. Mit der Abnahme dieser Plaques beginnen die Beschwerden des Patienten abzunehmen. Auf der anderen Seite verlangsamt die Stammzellentherapie das Fortschreiten der Krankheit, indem sie das Abwehrsystem des Körpers stärkt. Wenn die Plaquebildung langfristig erneut beginnt, kann wieder eine Stammzellenbehandlung erforderlich sein. 

Anwendungsform:

Die Anzahl der abzugebenden Zellen ist vom Alter und Gewicht des Patienten abhängig. Die Behandlung wird entweder mit mesenchymalen Stammzellen (abgeleitet vom eigenen Fettgewebe oder Knochenmark des Patienten) oder mit der fötalen Stammzellen durchgeführt. Welche Behandlung durchgeführt wird, hängt vom Zustand des Patienten ab. Es kann in 3 Sitzungen in Abstand von 45 Tagen oder in 3 aufeinander folgenden Tagen durchgeführt werden. Während der intravenösen Verabreichung kann eine bestimmte Injektionsmenge in das vaskuläre Gefäß, das zum Gehirn führt injiziert werden.

Die Behandlung kann abhängig vom Zustand des Patienten speziell für jeden Patienten einzeln abgestimmt werden.

Erfolgsraten der Behandlungen

Die Stammzellen sind klein genug, um die Gehirnzellen zu passieren. Aus diesem Grund steigt die Erfolgsrate der Behandlung in der Frühdiagnose signifikant an.  In den durchgeführten Studien erzielte die Stammzellentherapie sehr hohe positive Ergebnisse. Bei 83% der Patienten wurde das Fortschreiten der Erkrankung verhindert und die aktuelle schlechte Situation hat sich verbessert.

Wissenschaftliche Studien:

  1. Mancardi, G., & Saccardi, R. (2008). Autologe hämatopoetische Stammzelltransplantation. The Lancet Neurology7(7), 626-636.
  2. Mancardi, G. L., Sormani, M. P., Gualandi, F., Saiz, A., Carreras, E., Merelli, E., … & Rambaldi, A. (2015). Eine Phase-II-Studie zur autologen hämatopoetischen Stammzelltransplantation. Neurology84(10), 981-988.
  3. Connick, P., Kolappan, M., Crawley, C., Webber, D. J., Patani, R., Michell, A. W., … & Compston, A. (2012). Autologe mesenchymale Stammzellen für die fortgeschrittene Behandlung von sekundärprogressiver Multiple Sklerose: 2a-Studie zum Konzeptnachweis. The Lancet Neurology11(2), 150-156.
  4. Yamout, B., Hourani, R., Salti, H., Barada, W., El-Hajj, T., Al-Kutoubi, A., … & Kreidieh, N. M. (2010). Mesenchymale Knochenmark-Stammzelltransplantation bei Patienten mit Multipl Skerose: eine Pilotstudie. Journal of neuroimmunology227(1), 185-189.
  5. Pasquini, M. C., Griffith, L. M., Arnold, D. L., Atkins, H. L., Bowen, J. D., Chen, J. T., … & Muraro, P. A. (2010). Transplantation hämatopoetischer Stammzellen bei Multiple Sklerose: Das CIBMTR und das EBMT erleichtern internationale klinische Studien. Biology of Blood and Marrow Transplantation16(8), 1076-1083.
  6. Uccelli, A., Laroni, A., & Freedman, M. S. (2011). Mesenchymale Stammzellen für Multiple Sklerose und andere neurologische Erkrankungen. The Lancet Neurology10 (7), 649-656.
  7. Llufriu, S., Sepúlveda, M., Blanco, Y., Marín, P., Moreno, B., Berenguer, J., … & Andreu, E. J. (2014). Randomisierte Placebo-kontrollierte Phase II Studie über autologe mesenchymale Stammzellen bei Multiple Sklerose. PloS one9 (12), e113936.

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